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Interferon gamma (IFNG) ist ein proinflammatorisches Zytokin, das eine induzierende Wirkung auf den Kynureninstoffwechsel hat. Eine Sequenzvariante im IFNG-Gen ist mit einer erhöhten Interferon gamma Bildung assoziiert. Die erhöhte Interferon gamma Ausschüttung bewirkt eine Induktion der Kynurenin-produzierenden Indoleamin-2,3-dioxygenase (IDO), was anhand des Tryptophan/Kynurenin Quotienten messbar ist.
Kynurenin entsteht aus der essentiellen Aminosäure Tryptophan und wird außer durch die Indoleamin-2,3-dioxygenase (IDO) durch die Tryptophan-2,3-dioxygenase (TDO) synthetisiert. Gleichzeitig stellt Tryptophan eine wichtige Ausgangssubstanz des Serotoninstoffwechsels dar. Eine Verschiebung des Tryptophanstoffwechsels zu Ungunsten des Serotoninstoffwechsels kann zu einer verstärkten Kynureninbildung beitragen.
Durch entzündliche Reaktionen, im Rahmen einer Interferon Therapie und/oder aufgrund einer genetisch bedingt erhöhten Interferon gamma Ausschüttung kann es zu einer Induktion der IDO Aktivität kommen, mit der Folge einer Tryptophan Depletion und/oder eines Serotoninmangels. Als chronischer Zustand dieser Mangelsituation werden neurologische als auch neurodegenerative Krankheitsbilder beschrieben. Bei Krankheiten aus dem Formenkreis der neurologischen, psychiatrischen und/oder neurodegenerativen Krankheitsbilder kann die Bestimmung der IFNG Variante im Kontext einer Tryptophan-, Serotonin- und/oder Kynureninbestimmung zur Einschätzung des Tryptophan-, Serotonin- und Kynureninhaushaltes herangezogen werden.