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Pharmakogenetik bei psychiatrischen Erkrankungen

Serotonin ist ein Neurotransmitter, der in den Zellen des Darms als auch in den Nerven- und Gehirnzellen eine wichtige Rolle spielt. In einer Hirnanhangsdrüse (Epiphyse) entsteht aus der Vorläufersubstanz Tryptophan der Neurotransmitter Serotonin, aus dem in der Nacht das Hormon Melatonin gebildet wird.

 

Ziel einer Therapie unter Einsatz von Psychopharmaka (z.B. trizyklische Antidepressiva oder selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI)) ist u. a. die Beeinflussung der Serotoninkonzentration zwischen den Nervenzellen. Die meisten SSRI und trizyklischen Antidepressiva werden unter Beteiligung der CYP2D6 Enzyme und teilweise auch CYP2C19 Enzyme metabolisiert. Ob und inwieweit es zu einem erfolgreichen Therapieansprechen kommt, hängt u.a. vom Serotoninrezeptor (SLC6A4), den Tryptophan Hydroxylasen (TPH1 und TPH2) und für einige SSRI auch vom Genotyp der Catechol-O-Methyltransferase (COMT) ab.

 

Für einige Psychopharmaka haben bereits 2004 Kirchheiner et al. einen Algorithmus entwickelt, nachdem in Abhängigkeit vom CYP2D6 Phänotyp die Dosierung angepasst werden sollte. Die dargestellten Informationen erlauben nicht die Dosierung während einer Therapie ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu ändern.

 

 

 

 

Kirchheiner J, Nickchen K, Bauer M, Wong ML, Licinio J, Roots I, Brockmöller J. Pharmacogenetics of antidepressants and antipsychotics: the contribution of allelic variations to the phenotype of drug response. Mol Psychiatry. 2004; 9:442-73.



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